Die Reise ins Glück
Was macht mich glücklich? Das hast du dich bestimmt auch schon gefragt. Matka baut nicht nur solide Softwarelösungen und hilft innovativen Organisation bei der digitalen Transformation, sondern will auch, dass Mitarbeitende und Kunden glücklich sind. Das Leben ist zu kurz, um unglücklich zu sein. Darum haben einen der führenden Glücksforscher und Volkswirten Mathias Binswanger getroffen. Er hat uns erklärt, worauf es ankommt. Keine Fake-News sondern wissenschaftlich fundierte Hard-Facts.
Dieses Interview wurde durch die AINGINE von Aiconix.ai automatisch transkribiert. Unser Software Engineer Team in Novi Sad leistet täglich wertvolle Arbeit für Aiconix. Das Startup aus Hamburg wird Medienhäuser und Journalisten sehr glücklich machen. Dank den Tools von Aiconix werden sie mehr Zeit mit ihren Liebsten und sinnvoller Arbeit verbringen können, anstatt Audiodateien abzutippen. Wir wünschen dem Team weiterhin viel Erfolg und natürlich volle Zufriedenheit für die Zukunft.
Für diejenigen unter euch, die wenig Zeit für das Lesen von langen Blogbeiträgen haben, sind hier die 7 wichtigsten Punkte zusammengefasst:
1. Wohne nahe am Arbeitsort
2. Treffe gute Freunde oft und vermeide toxische Beziehungen
3. Gehe sinnvoller Tätigkeiten nach zusammen mit Menschen, die du schätzt
4. Höre auf dich mit anderen zu vergleichen
5. Sichere eine stabile Einkommensquelle
6. Sei ein grosser Frosch in einem kleinen Teich
7. Bestimme die optimale Einkommenshöhe
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Herr Binswanger, Sie sind nicht nur Ökonom, Sie sind auch einer der führenden Glücksforscher. Ich habe gelesen, dass ein Arbeitsweg, der länger als 30 Minuten dauert, den Schweizer am unglücklichsten macht. Warum ist das so?
Nicht nur Schweizer! Das geht vielen anderen Nationen genau gleich. Wenn man sich anschaut, was Menschen im Tagesverlauf so alles anstellen und dann analysiert, wie zufrieden oder unzufrieden oder unglücklich oder glücklich sie dabei sind, dann sehen wir, dass die Zeit des Pendelns am Morgen tendenziell die Zeit ist, in welcher die Menschen am unglücklichsten sind. Das zeigt schon etwas auf, warum Menschen mit steigendem Einkommen nicht mehr glücklicher werden.
Wie steht die Zeit, die man zum Pendeln aufwendet, im Verhältnis zum Einkommen?
Wir sehen, dass das tendenziell zunimmt. Je höher das Einkommen um so höher ist die Zeit, die man für den Arbeitsweg aufwendet. Das kann man auch relativ leicht erklären, je höher das Einkommen, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass man ein Einfamilienhaus hat. Das liegt typischerweise aber weiter weg vom Arbeitsplatz, in einer Gegend, die auch landschaftlich etwas bietet. Das heisst, man baut dann genau die Tätigkeit aus, die einem eigentlich am wenigsten glücklich macht. Wir können ein höheres Einkommen im Normalfall nicht für Dinge einsetzten, die uns dann tatsächlich glücklicher machen. Aus Untersuchungen sehen wir auch, dass die Zeit am Tag, in der Menschen mit am glücklichsten sind, die Zeit ist, wenn sie Freunde treffen. Das ist aber genau das, was typischerweise verloren geht, weil man dafür keine Zeit mehr hat. Das ergibt sich auch nicht mehr so leicht ohne Organisation, das ist kompliziert.
Allgemein wissen wir, dass Glück stark vom Sozialleben abhängt und dass man natürlich auch andere Beschäftigungen hat, die einem Freude bereiten. Das betrifft insbesondere auch die Arbeit. Solange man eine Arbeit ausübt, die man als sinnvoll erachtet; solange man mit Leuten zusammenarbeiten mit denen man gerne zusammenarbeitet, macht auch die Arbeitszeit Menschen glücklich. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann ist das eine sichere Unglücksquelle.
Was Menschen ebenfalls unglücklich macht, und das spricht für die Schweiz, ist eine geringe Arbeitsplatzsicherheit. Die Situation, dass man stets mit dem Verlust des Arbeitsplatzes rechnen muss, versetzt eine ganze Bevölkerung konstant in Angst. Da ist die Schweiz relativ gut aufgestellt, weil hier ist die Arbeitsplatzsicherheit sehr hoch.
Sind dann Mitarbeitende in Länder mit erhöhten gesetzlichen Arbeitnehmerschutzmassnahmen glücklicher als ihre Kollegen in der Schweiz?
Nein, weil das führt zwar einerseits zu einer gewissen erhöhten Sicherheit bei denen, die einen Arbeitsplatz haben, andererseits aber dazu, dass nur sehr zögerlich überhaupt Personal eingestellt wird. Deshalb wird man vorsichtig und überlegt sich das zweimal.
Wenn man nun die Schweiz generell mit Deutschland vergleicht, sehen wir, dass in der Schweiz nach wie vor der allergrösste Teil der Menschen Mittelstand ist. Wir haben nur ein paar Prozent am unteren Ende der Gesellschaft, die abgehängt wurde. Das ist nicht wirklich bedeutend. Aber in Deutschland ist dieser Anteil relativ gross. Da gibt es viele Hartz IV Empfänger, die nicht mehr in dieses System integriert werden können. Politisch hat das Folgen und ist ein Grund, warum die AFD einen dermassen hohen Zulauf hat.
Das heisst, insgesamt ist man in Deutschland nicht glücklicher als in der Schweiz, im Gegenteil, ich würde sagen, die meisten Deutschen beneiden das Schweizer System.
Aus meiner Sicht haben Schweizer oft Mühe, Fremde in ihren Freundeskreis aufzunehmen. Für Ausländer ist die Schweiz sozial ein hartes Pflaster.
Sozial betrachtet ist die Schweiz eher ein Entwicklungsland. Da könnte man noch einiges tun. Meist sind es ein paar Ausländer die für Stimmung sorgen, weil Schweizer oft kein allzu grosses Know-How in diesem Bereich haben.
Das hängt auch damit zusammen, dass die Schweiz ein kleines Land ist und typischerweise sehr ortsgebunden ist. Man behält dieselben Freunde, auch wenn man an einen anderen Ort zieht. Das funktioniert in Deutschland nicht in dem Ausmass, wenn man von Berlin nach Konstanz zieht oder umgekehrt. Die Distanz ist einfach riesig. Das kann in der Schweiz fast nicht passieren und man behält so einfach den ursprünglichen Freundeskreis.
Sie schrieben einmal, glücklich macht, wenn man ein grosser Frosch in einem kleinen Teich sei, anstatt ein kleiner Frosch in einem grossen Teich. Warum ist das so?
Das habe ich in meinem Buch “die Tretmühlen des Glücks” geschrieben. Damit ist die Status-Tretmühle gemeint, wobei es eben darum geht, dass Menschen sich untereinander vergleichen. Jetzt können aber bei einem Vergleich nicht immer alle besser sein als alle andern. Das ist immer eine Art Nullsummenspiel, bei dem alle versuchen, immer irgendwie besser zu werden als die anderen, mehr zu verdienen oder eine bessere Leistung zu erbringen. Aber alle anderen versuchen genau das auch. Dann kommen wir zwar einkommenstechnisch auf ein höheres Niveau, relativ gesehen verbessere ich mich aber dann nicht.
Das heisst wenn wir zum Beispiel die untersten Einkommensklassen betrachten, dann beneiden die natürlich heute diejenigen, die mehr Einkommen haben. Also wollen alle mehr verdienen und es findet ein Wirtschaftswachstum statt, es werden alle immer reicher. Dann ändert sich aber im Vergleich gar nichts, weil wir sind absolut reicher geworden. Alle vergleichen sich jetzt mit dem neuen Standard und komme wieder genau zum selben Ergebnis wie vorher auch. Ich kann mir nicht das leisten, was sich andere leisten können; ich kann nicht mit ihnen mithalten; ich habe kein soziales Ansehen, also bin ich nachwievor unzufrieden. Das ist die Status-Tretmühle. Die gilt nicht nur für das Einkommen sondern in verschiedensten Bereichen, denn man muss heute überall top sein. Man muss versuchen an die Spitze zu kommen. An der Spitze sind jetzt aber immer nur ganz wenige und unten viele.
Die Unteren beneiden die an der Spitze und die an der Spitze haben ständig in Angst, dass sie wieder runterfallen. Somit sind die auch nicht zwingend glücklich. Und wenn wir das jetzt verbildlichen, dann ist es eben besser, ein grosser Forsch in einem kleinen Teich zu sein. Dann bin ich Jemand. Ich komme zur Geltung. Ich kriege Ansehen und werde beachtet. Im Gegensatz bin ich als kleiner Frosch in einem grossen Teich ein Niemand. Aus dem Grund wäre es schön, man hätte viele kleine Teiche, wie eben die Schweiz, in denen man ein grosser Frosch sein kann.
Nur leider vergleichen wir uns auch in der Schweiz immer öfter weltweit mit den Grossen, mit den Besten, mit den Reichsten, mit den Schönsten und mit den Intelligentesten. So erweitern wir den Teich und werden eben zu kleinen Fröschen.
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Über diesen Link kannst du mehr über Mathias Binswanger und die Glücksforschung erfahren:
Die Tretmühlen des Glücks – Wir haben immer mehr und werden nicht glücklicher. Was können wir tun?
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